a bunch of beehives that are in the grass
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Kleines Imker Lexikon

Beute

Den Bienenstock, quasi das Haus, in dem das Bienenvolk lebt, bezeichnen ImkerInnen auch als "Beute". Das Wort kommt wahrscheinlich aus dem mittelhochdeutschen ("biuta" = Bienenstock) und aus dem althochdeutschem ("biutte" oder "biot" = Bienenkorb)1.

Zarge

Die Beuten bestehen meist aus mehrerer so genannter Zargen, die aufeinander gestapelt werden. Das ermöglicht es den ImkerInnen den Bienenstock im Sommer zu erweitern und im Winter, wenn die Bienen weniger Platz benötigen, wieder zu verkleinern.

Rähmchen

Innerhalb der Zarge befinden sich die Rähmchen, die auf den Leisten am Rand der Zarge hängen. Hier bauen die Bienen ihre Waben. Den Platz zwischen den Rächen bezeichnet man als Wabengassen. Einen ähnlichen Aufbau würde an auch bei wildlebenden Bienenvölkern vorfinden.

Mehrere Rähmchen in einer Zarge
Mehrere Rähmchen in einer Zarge

Mehrere Bienenbeuten auf einer Wiese. Die einzelnen Zargen werden gerne in unterschiedlichen Farben gestrichen. So können die Bienen ihren eigenen Stock noch einfacher wiederfinden

In einer Zarge befinden sich die Rähmchen, in denen die Bienen ihre Waben ausbauen. Sie liegen auf Schienen am Rand der Zarge auf, womit es den ImkerInnen möglich ist, sie vorsichtig zu verschieben, wenn das Bienenvolk kontrolliert wird.

Beute

Flugloch

So nennen ImkerInnen den Eingang zur Beute. Hier fliegen die Bienen ein und aus. Während große, starke Völker ein weit offenes Flugloch haben, wird es bei kleinen oder schwachen Völkern gerne eingeengt und den Tieren damit ermöglicht ihre Beute besser gegen Eindringlinge, wie zum Beispiel fremde Bienen und Wespen, zu verteidigen.

Tracht

Von Tracht sprechen ImkerInnen, wenn sie über Pollen, Nektar und Honigtau meinen, der den Bienen zur Verfügung steht. Als Sortenbezeichnung findet man "Sommertracht" oder "Frühtracht" auch auf Honiggläsern. Diese allgemeine Angabe beschreibt, ob die Bienen den Honig im Frühjahr oder im Sommer hergestellt haben.

Absperrgitter

Um zu verhindern, dass sich in den Honigwaben auch Bienenlarven oder Eier befinden, wird der Brutraum von dem Honigraum mit einem (Königinnen-)Absperrgitter getrennt. Die Königin kann somit nur im Brutraum Eier legen und der Honigraum bleibt frei von Brut. Dies erleichtert auch die imkerliche Betreuung der Bienenvölkern und sorgt so automatisch für kürzere Eingriffe.

Schwärmen

Die natürliche Vermehrung von Bienenvölkern ist das Schwärmen. Wenn das Volk groß genug ist wird eine neue Königin herangezogen. Das Volk teilt sich auf und ein Teil fliegt mit der alten Königin davon und sucht sich eine neue Bleibe. In der imkerlichen Praxis wird dem Schwärmen vorgebeugt. Das hat nicht nur für den oder die ImkerIn Vorteile, sondern hilft auch die Verbreitung der eingeschleppten Varroamilbe einzudämmen, die z.B. auch für Wildbienen eine Gefahr darstellt.

Schröpfen

Um das Bienenvolk am Schwärmen zu hindern, kann man es schröpfen. Dazu werden Teile des Volkes entnommen und als so genannter Ableger zu einem neuen Volk herangezogen. Wie in der Natur, entstehen somit aus einem großen, gesundem Volk zwei. Je nach Methode ergeben sich hierbei nun verschiedene Arten das ursprüngliche und das neue Volk effektiv gegen die Varroamilbe zu behandeln.

Varroa destructor - die Varroamilbe - gilt als der bedeutsamste Bienenschädling weltweit. Ursprünglich kommt die Milbe aus Ostasien, wurde aber durch weltweiten Handel verbreitet und kommt inzwischen auf fast allen Kontinenten vor. Während sich noch viele ältere Imker daran erinnern, wie es ist ohne die Varroamilbe zu imkern, hat sich die Arbeitsweise inzwischen an ihre Präsenz anpassen müssen. Der erste Nachweis in Deutschland fand 1977 statt. Heutzutage muss der Varroabefall der Bienenvölker überwacht und durch Einsatz von Medikamenten kontrolliert werden. Mehr Infos und weiterführende Links auf der Homepage des LAVES.

Varroamilbe

Drohnenschneiden

Durch das Entfernen von Drohnenbrut kann die Varroalast verringert werden. Die Varroamilbe vermehrt sich bevorzugt in den Brutzellen, in denen männlichen Bienen heranwachsen. Daher wird den ImkerInnen empfohlen, diese Zellen regelmäßig herauszuschneiden. Dieses Vorgehen kann den Milbenbefall teilweise um die Hälfte reduzieren und trägt so maßgeblich zur Gesundheit der Bienenvölker bei.

Drohnen

Männliche Bienen werden als "Drohnen" bezeichnet. Während die weiblichen Bienen im Laufe ihres Lebens sämtliche Arbeiten im Volk, wie z.B. die Brutpflege, die Verteidigung, oder das Sammeln von Pollen und Nektar übernehmen, dienen die Drohnen nur der Fortpflanzung. Sie werden aufgezogen und gefüttert, bis sie sich auf den Weg machen um junge Königinnen auf ihrem Hochzeitsflug zu begatten.

brown and black bee on brown wooden frame
brown and black bee on brown wooden frame

Hinter den braunen, geschlossenen (verdeckelten) Zellen auf der rechten Seite des Rähmchens befindet sich Brut. Bald werden hier Bienen schlüpfen und ihre Arbeit im Volk aufnehmen.